Kapitel 24 : Organische Stoffe

Zwei wichtige Teilgebiete der Chemie sind die Anorganische Chemie und die Organische Chemie.

Wichtige Stoffklassen der Organischen Chemie

Für einen schnellen Überblick habe ich die Einträge markiert.

  Liste der Stoffe

Um den Überblick in der riesigen Menge von Stoffen nicht zu verlieren, habe ich Stoffe von ähnlichem chemischen Charakter in Stoffklassen zusammengefasst. Im Projekt „Struktur der Stoffe” finden Sie diese Stoffklassen und Stoffe :

Gehört ein Stoff zu mehreren Stoffklassen, habe ich ihn immer in der letzten zutreffenden (der komplexesten und damit höchstwertigen) Klasse genannt.

Womit beschäftigen sich die Anorganische Chemie und die Organische Chemie ?

Die Anorganische Chemie untersucht alle Stoffe, die keine Kohlenstoffatome enthalten. Die übrigen Stoffe sind Gegenstand der Organischen Chemie.

Ausnahmen sind die Stoffe Kohlenmonoxid (CO), Kohlendioxid (CO2) und die Carbonate, die zur Anorganischen Chemie gehören. Eine Handvoll Verbindungen werden manchmal zur Organischen, dann wieder zur Anorganischen Chemie gezählt. Es sind die Cyanwasserstoffsäure (HCN) und ihre Salze, die Cyanide, dann die Cyansäure (HOCN), die Isocyansäure (HNCO) sowie deren Salze, die Cyanate und Isocyanate, und schließlich die Thiocyansäure (HSCN), die Isothiocyansäure (HNCS) und deren Salze.

Man kennt zur Zeit (Februar 2018) über 137 Millionen Verbindungen, davon sind nur einige hunderttausend anorganische.

Warum unterscheidet man Anorganische Chemie und Organische Chemie ?

Es gibt mehrere Gründe.

Einige sind praktischer Natur.

Als die Chemie begann, sich in Teilgebiete wie Anorganische und Organische Chemie aufzuspalten (dies war im 19. Jahrhundert), war die Zahl der Verbindungen noch sehr überschaubar, und von den Mechanismen der Reaktionen wusste man so gut wie nichts.

Ein anderer Grund war damals wichtiger. Trotz großer Anstrengungen gelang es den Chemikern zu dieser Zeit nicht, Stoffe, die in Lebewesen vorkommen, herzustellen.

Heute wissen wir, dass es am fehlenden Wissen um die dafür geeigneten Reaktionsverfahren lag. Langes kräftiges Erhitzen und Behandeln mit reaktiven Chemikalien, zum Beispiel starken Säuren oder Basen, waren gängige Methoden in der Anfangszeit der Chemie. Damit kann man organische Verbindungen nur zersetzen, nicht aber aufbauen.

Damals wusste man das nicht. Statt dessen nahm man an, dass den Stoffen aus der belebten Natur eine geheimnisvolle Lebenskraft (sie hieß „vis vitalis”) innewohnt, die man aus Stoffen der unbelebten Natur grundsätzlich nicht schaffen kann. Die Umwandlung von anorganischen, nicht aus Lebewesen stammenden Stoffen in organische Stoffe sah man also als unmöglich an. Gläubige Menschen (und bis weit ins 20. Jahrhundert glaubten fast alle Menschen an Gott) waren zum Teil der Ansicht, dies wäre die Anmaßung einer Tätigkeit, die Gott vorbehalten war, nämlich die Erschaffung von Leben, und sahen es als Gotteslästerung.

Im Jahre 1828 gelang es Friedrich Wöhler, aus Ammoniumcyanat, einem Stoff, den man damals als anorganisch ansah, Harnstoff, einen organischen Stoff zu gewinnen. Damit war das eben genannte Argument entkräftet. Aus den oben genannten pragmatischen Gründen hält man die Unterscheidung von Anorganischer und Organischer Chemie jedoch weiterhin aufrecht.

 

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